Burnout war bis Ende 2021 noch nicht im ICD-10
Das Burnout-Syndrom war bis 31.12.2021 immer noch keine offizielle Krankheitsdiagnose.
Der Arzt hatte somit keine eindeutige Kennziffer für die Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung. Viele Ärzte attestierten bis dahin hilfsweise eine Depression.
Mit dem ICD-11 wird weit 01.01.2022 das Burnout-Syndrom als Erkrankung eingestuft
Im ICD-11 wird Burn-out genannt:
Das Burnout-Syndrom wird als Folge von nicht bewältigtem, chronischem Stress am Arbeitsplatz verstanden. Es ist durch drei Dimensionen bzw. Eskalationsstufen gekennzeichnet:
- Gefühle von Energiemangel oder Erschöpfung
- zunehmende mentale Distanz zur eigenen Arbeit oder Gefühle von Negativismus oder Zynismus in Bezug auf die eigene Arbeit
- ein Gefühl von Ineffizienz und mangelnder Leistung.
Der ICD-11 stellt fest: Burnout bezieht sich speziell auf Phänomene im beruflichen Kontext und sollte nicht zur Beschreibung von Erfahrungen in anderen Lebensbereichen verwendet werden.
Quelle: https://icd.who.int/browse11
Burnout wird von vielen unterschätzt
Immer noch halten viele das Burnout-Syndrom für eine Modediagnose.
Wer als Betroffener so etwas liest oder hört, erlebt damit eine starke Abwertung seiner Person.
- Simuliere ich etwa?
- Muss ich mich nicht einfach (noch viel mehr) zusammenreißen?
- Die anderen schaffen das doch auch …
Das Ausblenden des Erschöpfungszustandes ist ein hohes Risiko
Ein junger Mensch kann einige Zeit in einem Hochleistungsmodus überleben.
Doch nicht erst ab Mitte vierzig wird es gefährlich, wenn man die Warnzeichen auszublenden versucht.
Burnout-Syndrom als Fahrkarte zur Gesundheit
Sehen Sie den Burnout als Eintrittskarte oder Fahrkarte zur Gesundheit. Ihr Körper hat sich entschieden, die Stecker zu ziehen. Sagen Sie das dem Arzt. Er wird das Erforderliche veranlassen.