Bei Depressionen sind drei große Kompetenzen aktiv: Fokussieren, Ausblenden und Visualisieren. Wie Depressive genau die Fähigkeiten nutzen können, die zur Depression führten, das finden Sie in diesem Artikel.
Depression kann eine schwere Krankheit sein – und was ist damit verbunden?
Die Depression kann eine schwere, behandlungswürdige und sogar lebensgefährliche Krankheit sein. Wenn wir von einer leichten depressiven Episode absehen, benötigen Menschen mit Depressionen professionelle Hilfe. Daran besteht nach dem heutigen Stand der Depressionsforschung kein Zweifel.
Dieser Artikel beschreibt einen Umstand, der bei der Ätiologie (Entstehung der Krankheit), Diagnostik und Therapie von Depressionen bislang nicht erwähnt wurde.
Hier wird zum besseren Verständnis die Depression als Ergebnis der Wechselwirkung von Kompetenzen betrachtet.
Was glauben viele, wie Depressionen entstehen?
1. Depressionsursache „Mangel an Serotonin“: Die Serotonin-Hypothese dürfte widerlegt sein:
„Häufig hört man folgende Erklärung: Im Gehirn Depressiver herrsche ein Mangel an dem Botenstoff Serotonin. Das bedinge die Niedergeschlagenheit, die bei Depression auftritt – und Medikamente, die die Serotoninkonzentration erhöhen, würden das Ungleichgewicht korrigieren und so die Stimmung der Betroffenen heben. Diese »Serotoninhypothese« stammt aus dem Jahr 1969.“ Quelle: „DEPRESSION – Die Mär vom Glückshormon“ Spektrum.de
2. Depressionsursache „Belastende Ereignisse“
Belastende Ereignisse können niederdrückend und niederschlagend wirken. Der gesunde Umgang mit Verlusten und Verletzungen sind ausreichend Raum zur Trauer und dann die Integration des Ereignisses in die eigene Lebensgeschichte. Es muss klar sein, dass ein trauriges Ereignis immer mit Trauer verbunden sein kann. Das ist in Ordnung.
Depression kommt von lateinisch deprimere = niederdrücken.
3. Depressionsursache: „Bedrückend wirkende Gedanken.“
Gedankenkarussell, Gedankenkreisen, belastende Gedanken aller Art. Die Liste der Horrorvisionen ist lang.
Das Gehirn unterscheidet offenbar nur schwer zwischen Gedanken über reale Situationen und den realen Situationen selbst.
Ein Mensch, der an das Scheitern einer bevorstehenden Prüfung denkt, erlebt sich und das Leben so, als wäre er bereits gescheitert. Das ist aktives, wenn auch ungewolltes Visualisieren.
Ohne auf Details einzugehen: Menschen mit Depressionen haben auf den ersten Blick allen Grund, sich grenzenlos traurig zu fühlen.
Allerdings braucht es für den Aufbau einer Depression einige Voraussetzungen.
Welche Kompetenzen und Fähigkeiten braucht es zur Erzeugung einer Depression?
Im Zustand der Depression beschreiben die Patienten einen permanenten Kreislauf aus negativen Gedanken, Selbstabwertung, Niedergeschlagenheit, Ohnmacht, Schuldgefühlen. Es gibt noch wesentlich mehr emotionale Faktoren, die mit Depressionen verbunden sein können.
Entscheidend ist für alle diese Phänomene der Negativsymptomatik:
1. Eine depressive Person kann intensiv fokussieren
Ein depressiver Mensch konzentriert sich fast zu 100 Prozent auf sein Dilemma, seine erlebte (nicht wirkliche) Ausweglosigkeit.
Fokussieren ist – wertfrei betrachtet – eine Leistung, mit der Kompetenzen verbunden ist. Diese Kompetenzen lassen sich auch für andere Leistungen nutzen, z. B. für das Umfokussieren.
Problematisch ist für die betroffenen Personen, dass ihr schmerzhafter seelischer Zustand (das Ergebnis unbewusster Aufmerksamkeitsfokussierung) allein als Störung eingestuft wird. Bei genauer Betrachtung (Dekonstruktion) des Phänomens ist die Depression ein Resultat der Anwendung von Fokussierung.
2. Depressive Menschen können Tatsachen vollständig ausblenden
Ein depressiver Mensch konzentriert sich größtenteils auf sein Dilemma, seine erlebte (nicht wirkliche) Ausweglosigkeit.
Depressive Menschen berichten auch von einem Gefühl der Gefühllosigkeit.
Es „gelingt“ einem Menschen im Zustand der Depression demnach offensichtlich, alle vorhandenen Ressourcen aus dem Leben auszublenden:
- Familie
- Freunde
- Lebensleistungen
- Die Tatsache des Lebens an sich
- Perspektiven
- Die intakten Bereiche der eigenen Gesundheit
- Möglichkeiten zur Veränderung des Augenblicks – mit weitreichenden, hilfreichen Entwicklungen
Die Fähigkeit des Ausblendens kann der Klient (Patient) auch für seine Ziele anwenden.
3. Depressive Menschen können intensiv visualisieren
Die inneren Bilder depressiver Menschen sind düster und dabei auch noch intensiv:
- Endlos-Wiederholungen vergangener Situationen mit „dem Fehler meines Lebens“
- Imagination der gesamten Welt als deutlich besser, kompetenter und chancenreiche als man selbst – „Die dort draußen, ich hier für mich allein.“
- Angstauslösende Phantasien, z. B. die Angst vor Ausgrenzung oder Verlust der Existenz
Die Kompetenz des Visualisierens eignet sich dafür, depressive Denkmuster zu verändern.
Die menschliche Psychosomatik kann viel mehr, als den Zustand der Depression zu aktivieren.
Denken Sie an die Fähigkeit, in einer Gefahrensituation trotz Unterlegenheit und in Anwesenheit von Angst einen Angreifer in die Flucht zu schlagen.
Hier werden ebenfalls die großen Kompetenzen Fokussieren, Ausblenden und Visualisieren zur Anwendung gebracht.
Kontakt aufnehmen, um die Kompetenzen auch in hilfreicher Weise und Wirkung zu aktivieren.