Was ist Reframing?
Reframing (Umdeutung) ist eine oft in der systemischen Beratung angewandte Technik. Durch Umdeutung wird ein Problem oder eine Situation neu interpretiert. Ziel ist es, die Sichtweise und Herangehensweise zu ändern. Reframing basiert auf der Idee, dass unsere Wahrnehmungen und Interpretationen von Ereignissen durch unsere früheren Erfahrungen, Überzeugungen und Werte geprägt sind. Wenn wir die Beschreibung ändern, wirkt sie Sichtweise anders – und das Beschriebene.
Es gibt verschiedene Möglichkeiten, ein Problem oder einen Sachverhalt neu zu betrachten.
Entscheidend ist es, dass man einen Sachverhalt aus einer anderen Perspektive betrachtet. Fühlt sich ein Klient zum Beispiel von einem Projekt bei der Arbeit überfordert, könnte ein Berater ihn ermutigen, es als Chance zu sehen, neue Fähigkeiten zu erlernen oder sich und anderen seine Kompetenz zu beweisen. Oder, wenn ein Klient sich abmüht, wenn die Jugendlichen mit einer schwierigen Entscheidung konfrontiert sind, kann ein Berater sie ermutigen, dies als eine Gelegenheit zu sehen, Entscheidungen zu üben und mehr über sich selbst zu lernen
Reframing kann in der Einzelberatung eingesetzt werden, ist aber oft besonders nützlich in der Familien- oder Gruppenberatung, wenn verschiedene Mitglieder unterschiedliche Sichtweisen auf ein Problem haben können. Durch Reframing kann der Berater allen Beteiligten helfen, das Problem in einem neuen Licht zu sehen und neue Wege zur Lösung zu finden.