Was ist lösungsfokussiert?
Lösungsfokussiertes Denken ist ein Ansatz zur Problemlösung, bei dem die Suche nach praktischen Lösungen für bestimmte Probleme oder Herausforderungen im Vordergrund steht. Bei dieser Art des Denkens geht es oft darum, kreative Lösungen zu finden und umzusetzen, die auf den vorhandenen Ressourcen und Stärken beruhen. Lösungsfokussiertes Denken wird oft als zukunfts- und handlungsorientiertes Denken definiert.
Dieser Ansatz unterscheidet sich von problemorientierten Ansätzen, die sich eher auf die Analyse und das Verständnis der Ursachen von Problemen konzentrieren. Lösungsfokussierte Ansätze werden auch als stärken- oder ressourcenorientierte Ansätze bezeichnet.
Der amerikanische Psychotherapeut Steve de Shazer, Autor u. a. von „Mehr als ein Wunder – Lösungsfokussierte Kurztherapie heute“ prägte den Satz: „Der Lösung ist es egal, wie das Problem entstanden ist.“
Diese Aussage stellt prägnant in den Mittelpunkt, was Lösungsfokussiertheit ist: das konsequente Arbeiten an der Entwicklung von Lösungen, wie „klein“ auch immer sie aussehen mögen.
Kritik am lösungsfokussierten Ansatz
Eine Problemlösung für einen Menschen mit einem Problem ist erstrebenswert. Doch sie ist mit Wechselwirkungen in einem System verbunden. Während die eine Person die Lösung begrüßt, lässt die Lösung für eine andere Person ein Problem entstehen.
Beispiel: In einer toxischen Geschäftsbeziehung entscheidet sich eine Person, das Geschäft zu verlassen. Für diese Person ist es eine Befreiung und somit eine Lösung. Für den zurückbleibenden Geschäftspartner stellt die Lösungsfokussierung eine neue Problematik dar, weil er von seinem Kollegen profitiert hatte. Er könnte somit auf die Idee kommen, die Trennung zu erschweren.
Dr. Gunther Schmidt empfiehlt daher, gerade beim lösungsfokussierten Denken auf die Auswirkungen zu achten, die eine Veränderung mit sich bringen kann.