Coaching-Tools: Möglichkeiten und Grenzen
Ein Coaching-Tool kann sowohl eine Methode (Intervention) als auch ein physisches Instrument sein. Berater verwenden Coaching-Tools, um ihren Klienten zu helfen, ihre Ziele zu erreichen. Es ist entscheidend, dass die Werkzeuge in der Beratung sowohl zum Klienten als auch zum Beratungsprozess passen.
In diesem Artikel erfahren Sie hilfreiche Informationen für Ihre Coaching-Praxis. Was Sie anstreben sollten – und was Sie im Coaching besser vermeiden.
Eine mechanistische Sammlung von Coaching-Techniken ist für den Coaching-Prozess wenig bis gar nicht hilfreich
Die vom Coach bevorzugte Coaching-Methode sollte den Verlauf des Coachings nicht bestimmen. Achten Sie als Klient daher darauf, dass Ihr Coach nicht starr einer Coaching-Richtung (z.B. NLP) folgt, sondern offen ist. Einige Dinge lernen Coaches in der Coaching-Ausbildung. Die entscheidenden Interventionstechniken ergeben sich jedoch durch Erfahrung in der Beratung.
Und sie stehen nicht in Lehrbüchern.
Coaching-Techniken können für den Beratungsprozess hilfreich sein. Aber sie sind nicht der Beratungsprozess selbst.
Viele Coaches sind stolz auf ihre NLP-Ausbildung oder beanspruchen andere, sogar markenrechtlich geschützte Coaching-Richtungen. Dies kann zu einer Verarmung der Methodenvielfalt führen.
Wofür werden Coaching-Tools verwendet – was ist das Ziel?
Professionelle Tools für das Coaching sind dafür gedacht und können dazu dienen, Prozesse in der Beratung zu beschleunigen und Verhaltensweisen zu verändern.
Wann funktionieren Coaching-Tools gut?
Ob etwas gut und hilfreich ist, entscheidet immer seine Wirkung. Unabhängig von der Art des Werkzeugs – es hängt von der Fähigkeit des Coaches ab, sein Gegenüber zu lesen und zu verstehen. Daher:
Erste Frage: Stimmt die Coaching-Beziehung auf menschlicher Ebene?
Es ist entscheidend, dass das Coaching-Instrument richtig und für den richtigen Zweck eingesetzt wird.
Klienten müssen erleben, dass ein Angebot stimmig ist.
Es ist wichtig, dass der Coach regelmäßig in der Sitzung überprüft, ob seine Arbeit derzeit als hilfreich wahrgenommen wird.
Ein zentrales Coaching-Tool ist die Auftragsklärung
Die genaue Befragung des gewünschten Ziels dient als Coaching-Tool für verschiedene Aufgaben:
Die Antworten des Klienten geben ihm Klarheit über seine Ziele und Anliegen im Coaching.
Der Berater hat ein wichtiges Arbeitswerkzeug in der Hand: Er kann sich selbst und dem Klienten die Frage stellen:
Zentrale Frage in der Beratung: „Arbeiten wir gemeinsam im Sinne Ihres Ziels?“
Das wichtigste Coaching-Tool ist somit die Meta-Ebene.
Sowohl Coach als auch Klient betrachten das Coaching aus einer gewissen Distanz.
Die effektivste aller Coaching-Interventionen ist nach meiner Erfahrung die Frage nach dem Ende, dem Abschluss des Coachings.
Woran werden Sie erkennen, dass unsere Arbeitsbeziehung einen guten Abschluss gefunden hat?
Diese Frage lädt den Klienten dazu ein, Informationen aus der Zukunft zu „holen“. Der Klient ist derjenige, der das Ziel definiert und damit auch den Weg zum Ziel.
„Nichts wissen“ als Coaching-Tool
Viele Klienten glauben, sie gehen zu einem Coach, der das Fachwissen über sie hat. Sie sollten ihnen genau sagen, wie sie sich ab der ersten Sitzung verändern sollen.
Natürlich ist das nicht sinnvoll.
Die einzige kompetente Person in Bezug auf die Anliegen und Ziele des Klienten ist – der Klient.
Der Berater weiß nichts.
Wenn er dies dem Klienten mitteilt, ist das ein starkes Coaching-Tool.
Systemische Fragetechniken – zirkuläre Fragen
Systemische Coaching-Fragen können Klienten helfen, eine andere Perspektive zu entwickeln und damit ihre aktuelle Situation anders zu sehen.
Die systemischen Fragen sind in sich wie ein eigener Werkzeugkasten.
Die Wunderfrage von Steve de Shazer: ein berühmtes Tool für jede Art von Beratung und Therapie
Mit der Wunderfrage schuf der amerikanische Psychotherapeut Steve de Shazer einen Klassiker unter den Werkzeugen in der Beratung, besonders für Kurzzeittherapie:
Angenommen, über Nacht geschähe ein Wunder, und Ihr Problem wäre gelöst: Woran würden Sie/Ihr Partner/Außenstehende das bemerken? Wer würde es als Erster bemerken?
Diese Frage, auch wenn sie immer auf die gleiche Weise gestellt wird, ist der Generalschlüssel (Tool) zur Lösungswelt der Klienten. Denn die Antworten der Menschen sind so individuell wie die Situationen, die sie verändern wollen.
Auch um ein Problem zu schaffen, sind Werkzeuge erforderlich
Kein Problem entsteht zufällig von selbst. Jede Problemsituation erfordert eine Person